Problem: Booten vom USB-Stick mit bestimmter SSD im Rechner

Hallo,

ich bin auf ein äusserst merkwürdiges Problem gestossen, dass nur Manjaro zu betreffen scheint. Ich habe neben einer M.2-SSD mit Windows darauf 2 leere SSDs, eine von “Silicon Power” und eine ältere von “Intel”, beide unbespielt und mit gleichem Dateisystem.
Versuche ich nun eine Manjaro-ISO, egal welcher Desktop, von einem USB Stick zu booten und die Intel SSD ist im Rechner bekomme ich eine nach dem Bootmenü eine Fehlermeldung wie hier: Cannot run Manjaro Live from USB
oder hier: Cannot boot Live USB (ERROR: failed to mount /dev/loop0)
Ist die Silicone Power-SSD oder keine der beiden SSDs im Rechner, bootet Manjaro ganz normal als Live-Version vom USB-Stick. Das passiert, egal ob die ISO mit Rufus, Ventoy, Etcher oder Unetbootin auf den USB-Stick gebracht wurde. Jede andere getestete Distro (Mint, Zorin, Ubuntu) hat dieses Problem nicht, da funktioniert das Booten, egal, welche der beiden SSDs im Rechner ist, immer. Die Intel-SSD funktioniert unter Windows oder anderen Linux-Distros ganz normal. Die Manjaro-ISO selbst ist auch in Ordnung.
Was könnte das Problem bei Manjaro und der Intel-SSD sein?

hallo Bolli

das ist nicht unbedingt neu. je nach firmware hat es immer wieder mal probleme mit diversen m2-nvme’s gegeben. z.bsp. bei samsung-nvme’s. um das mit deiner intel weiter zu eroieren müsstest du uns allerdings schon ein paar details von der nvme geben da unsere glaskugeln das nicht hergeben :wink:
manchmal reichte da ein upgrade auf einen neueren kernel bis hin zur operation am offenen herzen…

https://wiki.archlinux.org/title/NVMe

Sorry, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt. Es geht nicht um die M.2-SSD sondern um die 2 anderen, welche über den internen SATA-Anschluss angeschlossen werden. Und nur bei einer tritt das o.g. Verhalten auf und das auch nur mit (allen) Manjaro-ISOs.

es tritt also nicht auf, wenn du zum beispiel eine live iso von linux-mint oder ähnlichen versuchst ?

Es ist völlig verrückt. Nur und ausschliesslich bei Manjaro, dann aber bei allen angebotenen ISOs (bzgl. der Desktops), alle 3 anderen getesteten Distros laufen völlig problemlos, wenn die Intel Sata-SSD im Rechner ist.

probiere mal folgendes, boote in eine nicht-manjaro-distro und führe folgendes nach dem hochfahren aus

lsmod > lsmod.txt

damit hast du es in eine textdatei gesichert die du dann sichern musst.
las nächstes mache das mal mit der manjaro-distro.
gibt es unterschiede ?

btw: zumindest die modellnummer der platte wäre mal eine info, glaskugelstreicheln macht nämlich keinen spaß.

Die SSD ist eine Intel X25-M.
Die einzelnen Module bzgl. lsmod scheinen teilweise zwischen Mint und Najaro unterschiedl. Bezeichnungen zu haben, viele sind allerdings identisch. Allerdings wird das vermutlich nicht viel bringen, da unter Manjaro nur gebootet werden kann, wenn sich die SSD nicht im System befindet und daher wohl keine Aussage getroffen werden kann, wenn das Problem nicht im System ist.

In welchem Zusammenhang würde das fehlerhafte Einhängen des Live-Abbilds mit der angeschlossenen SSD (SATA) haben? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was diese SSD, die per SATA angeschlossen ist, für einen Zusammenhang mit dem Einhängen des Live-Abbilds haben kann, wenn das Live-Abbild nicht darauf liegt, sondern auf dem USB-Stick.

Zumindest, wenn die Fehlermeldung identisch ist, dann bleibt es hier im Script hängen: initcpio/hooks/miso · master · Tools / development-tools / manjaro-tools · GitLab

Eventuell kannst du mehr informationen bekommen, wenn du die Parameter debug und break hinzufügst in die Zeile mit linux, wenn du das Grub Boot Menü editierst.

Das bewirkt nun, dass mehr Informationen gezeigt werden und es unterbricht, nachdem alle Hooks durchlaufen sind und bevor das reale Root eingehängt wird.

Da kann man zum Beispiel:

dmesg | less

Ausführen und bekommt detaillierte Informationen. Suchen kannst du dann mit Eingabe von / und dann dein Suchbegriff. Die Kern-Werkzeuge kannst du hier verwenden.

Deutsch ist für mich kein Muttersprachler – ich kann es teilweise lesen, teilweise verstehen – und dies ist aus dem Englischen übersetzt.

Das Folgende ist eine Vermutung, die auf der Tatsache basiert, dass Manjaro ISO die Live-Dateisysteme mithilfe von Labels mountet.

Dies geschieht aufgrund von udev – was es unmöglich macht, sich auf bestimmte Gerätestandorte zu verlassen.

Wenn Ihre Intel-Festplatte mit „miso“ gekennzeichnet ist, kann es zu einer Verwechslung des Startvorgangs kommen, da die Bezeichnung doppelt vorhanden ist und möglicherweise die falsche Festplatte als Teil des Live-Dateisystems angesehen wird.


English
The following is a guess based on the fact that Manjaro ISO mount the live filesystems using labels.

It is doing so because of udev - which makes it impossible to rely on a specific device locations.

If your Intel disk is labelled miso- something - it is possible to confuse the boot - as the label is doubled and possible the wrong disk is seen as part of the live filesystem.

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Das könnte durchaus das Problem sein. Daran habe ich nicht gedacht.

@Bolli Jetzt wäre es wohl sinnvoll zu wissen, ob das Label, also der Name der Partition, auch “miso” oder ähnlich heißt.

sudo blkid

In der Tat ist es. Es wäre nett wenn du uns auch sagen würdest welche 3 anderen Distros das waren. In der Tat gibt es folgendes Problem bei deinem Modell, das Intel kennt und durch ein Firmwareupdate behoben werden kann:
Deine Intel ssd wird zwar als /sda gerät enumeriert aber unter Umständen von deinem Mainboard-Controller weiter als /nvme Gerät behandelt. das erklärt warum die ssd nicht erkannt wird wenn deine nvme eingesteckt ist.
ein firmwareupdate sollte das problem lt. intel also beheben (daumen drück). die frage ist allerdings ob sich der ganze aufwand überhaupt für so eine alte ssd noch lohnt oder du nicht besser die andere ssd nutzt (wenn die moderner und schneller ist).
trotz allem ist das natürlich ein manko von arch/manjaro das es nicht in der lage ist das laufwerk zu erkennen wenn es bei 3 anderen linux-distros problemlos funktioniert.

Um mal kurz zu antworten:
@linux-aarhus: Das Partitionslabel der Intel-SSD ist nicht “miso” oder “miso-irgendwas” oder sonstwie identisch mit dem auf dem USB-Stick.
@megavolt: grub-boot-menü editieren habe ich noch nicht gemacht, da muss ich mich erst einlesen, um mehr Infos anzeigen lassen zu können
@olli: die 3 Distros waren (wie oben bereits genannt): Mint, Zorin, Ubuntu. Die Firmware der SSD ist die letzte verfügbare. Im Bios/UEFI wird die Intel-SSD problemlos erkannt, wie auch in allen anderen OS´, von Manjaro abgesehen. Auch werden keine Bios/UEFI-Einstellungen geändert, wenn die SSDs getauscht werden. Natürlich ist das alles nur Spielerei, allerdings würde ich schon gern wissen, was das Problem ist und warum es nur Manjaro zu betreffen scheint. Ich könnte allerdings mal eine andere Arch-Distro probieren, z.B. Endeavour oder Garuda.

das wäre mal ein guter vergleich.

Das Problem könnte auch an dem SATA Contoller mit Treiber liegen.

Die Arch-Linux-Distros “Endeavour” und “Garuda” und “Artix” funktionieren als Live-Version vom USB-Stick vollkommen problemlos mit der Sata-Intel-SSD im Rechner. Somit betrifft der im ersten Beitrag beschriebene Fehler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschliesslich “Manjaro”. Wäre jetzt wohl ein Fall für einen Bug-Report.

edit: auch eine ältere Manjaro-Iso von 2020 weist den gleichen Fehler auf

versuch macht kluch…