Mounten - was genau ist das?

Darüber sicherlich nicht. :wink:

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Das freut mich aber sehr von Euch zu hören, das mit den Haaren.

Außerdem möchte ich noch schnell sagen: Wenn es bei Linux gar nichts zum Reparieren, Verbessern und Lernen gäbe - dann würde mir etwas fehlen.

Nur zur Info:
Wenn man mit Laufwerke eine neue ext4 Partition bildet, dann muss man nicht noch extra die Rechte vergeben!
(Habe mal aufgeschnappt: “Laufwerke” ist als User-Tool entwickelt worden, gparted ist als Admin-Tool.)
Es genügt, einen Mountpoint zu bilden, dann mit Laufwerke “Einhängeoptionen bearbeiten”, und fertig, mehr ist nicht nötig.
Wenn ich allerdings mit GParted die Partition erstelle, muss ich noch die Rechte auf den user übertragen.

Nicht ganz richtig.

Du erstellst eine Partition - mit GParted z.B.
Dann erstellst Du ein Dateisystem darin - kannst Du auch mit GParted in einem Aufwasch machen.

Dann hängst Du die Partition ein - dazu kannst Du das Programm “Laufwerke” (gome-disk-utility) benutzen.

Erst danach, wenn die Partition eingehangen ist, kannst Du “Eigentümer werden” oder “Einhängeoptionen bearbeiten” -
das Kontextmenü was Du siehst, wenn Du auf die “Zahnrädchen” klickst.

… erst danach - nicht vorher …

Warum?
Weil Du die Rechte des Dateisystems änderst - das geht nur im eingehangenen Zustand.

Es geht nicht um die Partition, sondern um das Dateisystem darin.

Hast Du noch Kraft und Lust, weiter zu machen?

Du sagst, es geht nicht um die Partition, sondern um das Dateisystem, also z.B. ext4. Gut.

Jetzt experimentiere ich und stehe nun vor einem gewaltigen Rätsel: Ich lösche die Partition mit GPartet, aber im Einhängepunkt bleibt der Inhalt erhalten. Das ist doch nicht zu glauben. Ich formatiere und lösche die Partition mit “Laufwerke”: Das Gleiche. ???
Also meine Frage: Wenn ich auf die Dateien (mp3) klicke, die ja gar nicht mehr da sein dürften, sich aber als Audio abspielen lassen: Wo ist sie wirklich?
Wie kann ich ablesen, wo eine Datei tatsächlich ist? Also, wenn ich den wirklichen Ort einer Datei wissen möchte, die im Einhängepunkt angezeigt wird?

Kann es sein, dass die Datei, die ich testweise in das gemountete Dateisystem kopiert zu haben glaubte, tatsächlich in den Order des Mountpoint gerutscht ist? Anders kann ich es mir einfach nicht erklären.

Hätte ich jetzt auch erwartet.

Du kannst verschiede Sachen ausprobieren.

z.B.

df -h /media/order/tolle.mp3

oder

stat /media/order/tolle.mp3

In der Ausgabe gibt es eine Zeile mit Device: (zumindest in der Englischen Ausgabe). Mit der Nummer kannst du nicht so viel anfangen. Aber du kannst mit dem ls Kommando die Geräte Datei vom df Kommando überprüfen. Als Beispiel mit /dev/sdx2

ls -l /dev/sdx2
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Ja, es sieht ganz danach aus, als hätte ich die Test-Datei fälschlicherweise in den Mountpoint verschoben:
grafik
Hier wird kein Datenträger angezeigt, weil die Datei ja wirklich in einem Unterverzeichnis vom Wurzelverzeichnis liegt.

Zu erkennen an dem Ort: /Mountpoint…
Wenn ich richtig gemountet habe, sieht es so aus:
grafik
Der Ort ist ebenfalls /Mountpoint
Aber: es wird hier der Datenträger richtig angezeigt.
Also war meine nicht zu fassende Erfahrung durch eine falsche Bedienung erzeugt.

Deine Vorschläge mit df … und stat funktionieren, aber die Ausgabe ist nicht so einfach zu lesen. Allerdings habe ich bei df…
gelesen, dass es wohl die M.2 ist, und dann ist es klar, dass es nicht der gedachte Dateisystem ist, sondern das von (/).

Das System sollte eigentlich spätestens dann von Deinen Aktionen
(löschen der Partition, neu formatieren)
erfahren, wenn Du das Programm GParted schließt

Außerdem sollte Dich das Programm warnen - oder es sogar unmöglich machen - eine eingehängte Partition überhaupt zu löschen bzw. das Dateisystem darauf neu zu erstellen.

GParted läßt MICH, hier, aber definitiv keine eingehängte Partition löschen oder ändern.

“Laufwerke” hat dieses Feature offenbar nicht - ich werde zweimal nach dem Passwort gefragt, und das Programm tut was ich will.

Es gibt den Befehl “partprobe”
der genau das tut - Änderungen an Partitionen dem System mitzuteilen.
Ich denke der wird spätestens dann ausgeführt, wenn Du “Laufwerke” beendest.

Ich kann zwar (mit “Laufwerke”) neu formatieren, aber es ist danach NICHTS mehr vom alten Inhalt vorhanden.

Für mich jedenfalls nicht.
Aber ich hatte auch keinen Dateimanager offen während ich probierte - meiner ist Thunar (Xfce4).
Ich habe erst hinterher nachgeschaut.

Es wird wohl eher mit zwischengespeicherten Daten im Cache des Dateimanagers zu tun haben -
und spätestens, wenn Du auf die neu formatierte Platte schreiben willst - oder wenn Du in andere Ordner wechseln willst - wird es wohl Probleme geben.

Speziell wenn man Laufwerke neu partitioniert und formatiert sollte man sich sehr sicher sein was man gerade tut und daß man an der richtigen Stelle werkelt
und auch ein bischen für das Programm mitdenken statt sich auf Automatismen zu verlassen die einen vor möglichen Konsequenzen bewahren sollen.

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Deine Verwunderung beruhigt mich. Es hätte niemals so sein dürfen, wie es heute Nachmittag bei mir war. Das Problem ist aber nun gelöst: Ich hatte wohl direkt in den Mountpoint die Datei kopiert. Dann ist es ja logisch, dass sie nicht verschwindet, wenn ich das Dateisystem, das ich mounten will, lösche und neu partitioniere.
Die Welt ist wieder in Ordnung.
Außer dass mein Kopf raucht, zu viel Infos, die ich gelernt habe. Aber jetzt lache ich wieder.
Sagt mal, wie viele hundert Jahre habt Ihr für Euer Wissen, dass Ihr nur so heraussprudeln lasst, gebraucht?

ziemlich genau ein viertel, Stand heute :sunglasses:
aber auch nach einem viertel davon konnte ich das meißte davon schon :grin:

Ich denke oft, hätte ich doch schon in meiner Jugend mit Linux angefangen. Aber besser spät, als nie!

Nur zur Info:
“Laufwerke” ist noch viel besser als gedacht. Damit kann man auch automatisch den Ordner für den Mountpoint bilden und nach dem Mounten sind die Rechte automatisch beim user. Besser und einfacher geht es nicht. Also war mein Vorgehen, wie oben beschrieben nicht grundsätzlich falsch, aber zwei Schritte waren unnötig: Ordner bilden und Rechte vergeben, das macht Laufwerke von sich aus. Das finde ich großartig.

Nachtrag:
Kleine Einschränkung bei “Laufwerke”: Wenn man zu viel experimentiert mit verschiedenen Moutpoints, dann wird “fstab” tatsächlich (etwas) zugemüllt. Ich weiß noch nicht, wie man das ganz vermeiden kann, aber es ist jetzt kein Problem für mich, wenn ich nicht zu viel Verschiedenes ausprobiere und immer wieder mal in die fstab hineinschaue.

Beim Mounten mit “Laufwerke” (gnome-disk-utility) kann man einiges in der Zeile ohne Bezeichnung (unter der mit Symbolname) eintragen, z.B.:
defaults,nosuid,nodev,nofail,x-gvfs-show,uid=1000,gid=1001
Wo finde ich eine Beschreibung dieser Einträge?
Meine Erfahrung ist, dass ich bei einer NTFS-Partition am Ende unbedingt: uid=1000,gid=1001 eintragen muss, sonst funktioniert der Papierkorb nicht. Aber eine etxt4 lässt sich gar nicht einhängen mit diesem Eintrag: uid=1000,gid=1001; es erscheint dann die Fehlermeldung: wrong fs type, bad option, bad superbloc on /dev/sda3, mossing codepage or helper protram, or other error (udisks-error-quark, 0).

Ich komme ja zurecht, aber es würde mich sehr freuen, wenn ich diese Einträge besser verstehen würde.

Und die Frage, ob “defaults” am Anfang richtig ist. Bei mir geht es mit und ohne gleich gut.

Zum Beispiel kannst du unter:

man mount

nachlesen. Unter dem Punkt "VOM DATEISYSTEM UNABHÄNGIGE EINHÄNGEOPTIONEN
" werden die Optionen erklärt. :wink:

Unter den Dateisystem unabhängigen Optionen kommen dann natürlich noch die Dateisystem spezifischen Optionen. Kommt halt auch immer auf das Dateisystem an.

Für ntfs-3g gibt es eine eigene Seite

man mount.ntfs-3g

Die allgemeingültigen sind hier:

man mount

Dann kommen nooch die spezifischen für jedes Dateisystem. Zum Beispiel:

man ext4
man ntfs-3g

Das liegt auch daran, dass das Dateisystem spezifische Parameter sind. UID und GID sind in ext4 Dateisystem hinterlegt, aber bei NTFS muss man das angeben, da es über eine Übersetzungsebene die Rechte emuliert werden, also alle Dateisystem, die nicht spezifisch für Linux gemacht sind.

Optionen, die mit X-* oder x-* anfangen, sind Userspace spezifisch. Bedeutet am Ende: Es sind Anweisungen an Programme, die ebenfalls die libmount.so verwenden. In deinem Beispiel: x-gvfs-show weist gvfs, was das Hintergrundprogramm zum Einhängen ist, an, den Einhängepunkt im Dateimanager anzuzeigen. Oder auch x-systemd.automount, was systemd anweist, automount zu verwenden.

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Oh, Ihr ausgewachsenen Linux-Nutzer. Habt Ihr gar kein Mitleid mit den anderen?
Ja, man mount zeigt alles an. Aber selbst wenn ich mich da durchbeiße, dann stoße ich auf Informatik-Granit. Z.B. bei:

dev
interpretiert zeichenorientierte oder blockorientierte Geräte im Dateisystem.

Ein Normalsterblicher versteht davon genau so viel wie ich. Aber bitte, ich weiß ja, das liegt nicht an Euch, sondern an mir, dass ich dauernd in große Linux-Höhen aufsteigen möchte, wo mir die Luft schon fast zu dünn ist.
Aber immerhin, ich habe durch man mount einen großen Anhaltspunkt, wenn ich mehr verstehen möchte.
Aber mir ist nun wichtig, was ich bei ext4 Dateisystemen eingeben muss. Ist meine Einstellung richtig?

defaults,nosuid,nodev,nofail,x-gvfs-show

Das ist eine wunderbare Erklärung für mich, warum diese Einträge bei NTFS notwendig sind. Aber warum darf diese Besitzer-Einstellung nicht auch bei einem ext4 eingetragen werden? Besteht da die Gefahr, dass die Rechte doppelt und falsch vergeben werden?

Optionen, die mit X-* oder x-* anfangen, sind Userspace spezifisch. Bedeutet am Ende: Es sind Anweisungen an Programme, die ebenfalls die libmount.so verwenden. In deinem Beispiel: x-gvfs-show weist gvfs, was das Hintergrundprogramm zum Einhängen ist, an, den Einhängepunkt im Dateimanager anzuzeigen. Oder auch x-systemd.automount, was systemd anweist, automount zu verwenden.

Wahrscheinlich eine prima Beschreibung, doch für mich ein Absatz mit zu vielen Unbekannen (Ich schreibe die mal fett, damit Du sehen kannst, was mir noch völlig unbekannt ist).

Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt solche Fragen stellen sollte, Ihr bemüht Euch alle sehr, und ich staune, vor allem darüber, dass ich danach noch sehr viel weniger weiß, als vorher.

Sieh es mal andersherum: Bei ext4 man muss es nicht. Bei anderen muss man es angeben.

Nebenbei… da kommt mir son eine Idee: ein Fstab Eintrag Generator. Optionen werden angezeigt mit den entsprechenden Erklärungen.

Ehrlich gesagt, muss ich auch zugeben, dass die Optionen schon sehr überwältigend sein können und man sich die wirklich nicht merken kann. Mit der Zeit haben sich eine Menge gesammelt.

Wie beruhigend, dass selbst Du Dir nicht alles merken kannst.
Aber, sag mir doch bitte, ob meine Einstellungen korrekt sind.
Für

ext4:
defaults,nosuid,nodev,nofail,x-gvfs-show,
NTFS:
defaults,nosuid,nodev,nofail,x-gvfs-show,uid=1000,gid=1001

Funktionieren tut es bei mir damit bestens.