Kein Zugriff USB-Festplatte

Plötzlich kann ich auf eine per USB angeschlossene Festplatte nicht mehr zugreifen.

Der Pfad /run/media/micha/e/ fehlt. Stattdessen gibt /run/media/micha/MANJARO_XFCE_2410/

$ sudo fdisk -l
Festplatte /dev/sdc: 3,64 TiB, 4000752599040 Bytes, 7813969920 Sektoren
Festplattenmodell: Elements 25A3   
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 4096 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 4096 Bytes / 4096 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x00000000

Gerät      Boot  Anfang    Ende Sektoren Größe Kn Typ
/dev/sdc1  *         64 7466247  7466184  3,6G  0 Leer
/dev/sdc2       7466248 7474439     8192    4M ef EFI (FAT-12/16/32)


$ sudo parted -l
Modell: WD Elements 25A3 (scsi)
Festplatte  /dev/sdc:  4001GB
Sektorgröße (logisch/physisch): 512B/4096B
Partitionstabelle: msdos
Disk-Flags: 

Nummer  Anfang  Ende    Größe   Typ      Dateisystem  Flags
 2      3823MB  3827MB  4194kB  primary               esp


$ sudo blkid
/dev/sdc2: SEC_TYPE="msdos" LABEL_FATBOOT="MISO_EFI" LABEL="MISO_EFI" UUID="3E8B-0699" BLOCK_SIZE="512" TYPE="vfat"
/dev/sdc1: BLOCK_SIZE="2048" UUID="2024-10-01-07-41-43-00" LABEL="MANJARO_XFCE_2410" TYPE="iso9660"

Als ich noch drauf zugreifen konnte hatte sdc 1 Partition (soweit ich mich erinnere: auf jeden Fall wurde nur /run/media/micha/e/ angezeigt).

$ sudo testdisk /list /log /dev/sdc
TestDisk 7.2, Data Recovery Utility, February 2024
Christophe GRENIER <grenier@cgsecurity.org>
https://www.cgsecurity.org
Please wait...
Disk /dev/sdc - 4000 GB / 3725 GiB - CHS 3815415 64 32
Sector size:512
Model: Elements 25A3, FW:1019

Disk /dev/sdc - 4000 GB / 3725 GiB - CHS 3815415 64 32
     Partition			Start        End    Size in sectors
   P ISO                      0   0  1 3815414  63 32 7813969920 [MANJARO_XFCE_2410]
     ISO9660 blocksize=2048

Hallo @micha2 :wink:

Ohje … Hast du aus Versehen deine 4TB Festplatte verwendet, um ein ISO Abbild roh darauf zu schreiben? 4GB deiner Daten am Anfang der Festplatte werden nun definitiv weg sein. Du müsstest mit testdisk nach verlorene Partitionen suchen, da du die Partitionstabelle, die am Anfang der Platte gespeichert ist, auch überschrieben hast.

Wenn da wichtige Daten drauf waren, dann erstelle dir zuallererst eine 1:1 Kopie der gesamten Festplatte. Auf einem anderen Laufwerk. Bedeutet: min. 8TB Speicher frei um zu Arbeiten.

export QUELLE="/dev/sdc"
export ZIEL="/run/media/$USER/Partitionsname/sdc.img"
sudo dd if=${QUELLE} of=${ZIEL} status=progress bs=64K conv=noerror,sync

Danach kannst du versuchen mit Testdisk deine verlorenen Partitionen zu suchen und versuchen Daten wiederherzustellen. Das Arbeiten mit einer Kopie sorgt dafür, dass du bei Fehlern das Original nicht beschädigst oder die Situation verschlimmerst.

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Hoffentlich bekomme ich noch die Daten …

Nein ich habe ganz normal am PC gearbeitet und noch nicht mal auf dieser Platte auf Daten zugegriffen … (es war nur ein Terminal offen)

Kann es damit zusammenhängen, dass ich vor 1,5 Tagen einen USB-Boot-Stick mit dd erstellt habe? Erfolgreich auf /dev/sdb

Das ist durchaus möglich, dass du mit dd den falschen USB-Speicher erwischt hast. Zumindest wäre das eine plausible Ursache.

Du musst bei USB-Speicher immer darauf achten, dass du das richtige Gerät nimmst. Die Buchstaben können sich nach dem jedem Einstecken ändern.

Immer vorher mit sudo parted -l oder sudo fdisk -l kurz überprüfen.

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… oder, etwas einfacher vielleicht,
da er (@micha2) ja scheinbar Xfce4 benutzt und wohl im Terminal / Kommandozeile nicht so zu Hause ist:

  • Dateimanager aufmachen (ist wahrscheinlich sowieso offen)
  • nach dem anstecken der Platte einfach die Maus links über dem Eintrag für die Platte schweben lassen
  • nach einer kurzen Verzögerung erscheint ein kleines Info-Feld, in dem auch der Name der Partition erwähnt wird am Ende (/dev/sdb1 z.B.)

Das hier sieht leider nach einem bedauerlichen und womöglich folgenschweren menschlichen Fehler aus.
… mit Ventoy wäre das wohl nicht passiert - aber hinterher ist man immer schlauer …

Die Methode, die ich meißt nutze um sicher zu sein, daß ich weiß welcher Name …:

  • Terminal aufmachen
  • journalctl -f eingeben
  • wenn die Platte angesteckt wird, taucht dort auf, was das System in dem Moment sieht - u.a. der Name

Mir gibt dieses Kommando gar nichts zurück.
Weil “usb” dort nirgends auftaucht.

Beipiel von meinem System - mit USB-Platte
ls -l /dev/disk/by-id 
insgesamt 0
lrwxrwxrwx 1 root root  9 Okt 14 11:09 ata-SAMSUNG_HD103SI_S1VSJ9BZ702541 -> ../../sdb
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 14 11:10 ata-SAMSUNG_HD103SI_S1VSJ9BZ702541-part1 -> ../../sdb1
lrwxrwxrwx 1 root root  9 Okt 11 16:17 ata-TSSTcorp_CDDVDW_TS-U633J_R8RM6GVC90031J -> ../../sr0
lrwxrwxrwx 1 root root  9 Okt 11 16:17 ata-WDC_WD6400BEVT-22A0RT0_WD-WXC1A20W4712 -> ../../sda
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 11 16:17 ata-WDC_WD6400BEVT-22A0RT0_WD-WXC1A20W4712-part1 -> ../../sda1
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 11 16:17 ata-WDC_WD6400BEVT-22A0RT0_WD-WXC1A20W4712-part2 -> ../../sda2
lrwxrwxrwx 1 root root  9 Okt 11 16:17 wwn-0x50014ee600056f33 -> ../../sda
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 11 16:17 wwn-0x50014ee600056f33-part1 -> ../../sda1
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 11 16:17 wwn-0x50014ee600056f33-part2 -> ../../sda2
lrwxrwxrwx 1 root root  9 Okt 14 11:09 wwn-0x50024e9202e80e63 -> ../../sdb
lrwxrwxrwx 1 root root 10 Okt 14 11:10 wwn-0x50024e9202e80e63-part1 -> ../../sdb1
ls -al /dev/disk/by-label/ zeigt die USB-Platte hingegen
ls -al /dev/disk/by-label/
insgesamt 0
drwxr-xr-x 2 root root  60 Okt 14 11:19 .
drwxr-xr-x 8 root root 160 Okt 14 11:19 ..
lrwxrwxrwx 1 root root  10 Okt 14 11:19 extUSB-1TB -> ../../sdb1
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Ich habe es mit ls -l /dev/disk/by-id | grep usb probiert. Das müsste doch genauso sicher sein oder?

Der USB-Boot-Stick war ohne Fehlversuche fertig. Hat dd ein 2. Mal auf die externe Festplatte geschrieben?

Jedenfalls besser als die Blocknamen und die Namen sind dann immer eindeutig einem Gerät zugeordnet.

Das kann ich dir nicht sagen. Du kannst dir aber deinen Verlauf anschauen…

history | grep dd

Mein dd-Aufruf scheint nicht in der History zu sein:

$ history | grep dd
  508  history | grep dd

Hat das Terminal eine andere eigene History, wie strg-alt-T?

Vielleicht hast Du das Kommando ja als root ausgeführt?

Um die history dort zu durchsuchen:
sudo su -
history
bzw.
history | grep dd

STRG+D
oder
exit
um root danach wieder zu verlassen!

Danke für den Hinweis, dass jeder user also auch root eine eigene History hat. In der History von root ist mein dd auch nicht drin.

Das Terminal mit stg-alt-T hat eine eigene History.

  • Wodran liegt das?
  • und dort habe ich meinen Befehl gefunden:
$ history | grep dd
  482  sudo dd if=manjaro-xfce-24.1.0-241001-linux610.iso of=/dev/sdb bs=1M oflag=sync status=progress
  483  sudo dd if=/dev/sdb iflag=count_bytes count=4089661440 | sha1sum
  501  history | grep dd

Damit habe ich mir sdc nicht zerschossen! Wie könnte es denn passiert sein; kann ein dd …sdc… irgendwie von Linux erzeugt worden sein?

Nochmal:

Steckst du zuerst den USB-Stick rein, dann wird es sdb, steckst du aber zuerst die USB-Festplatte an, dann wird diese sdb. Also es geht um die zeitliche Reihenfolge.

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… aber:
/dev/sdb könnte das gewesen sein, was sonst immer/dev/sdc war zu dem Zeitpunkt …
War offenbar auch so - nach dem Resultat zu urteilen. :man_shrugging:
(An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.)

kommt halt drauf an in welcher Reihenfolge die Platten angesteckt werden
deshalb immer die Namen (label) nutzen - oder die UUID

oder halt ganz genau aufpassen
bevor man als root ohne irgendwelche weiteren eingebauten Sicherheitsabfragen direkt auf einen Speicher schreibt, wie das bei dd der Fall ist



und - im root account eingeloggt hättest Du sudo nicht gebraucht - Du bist ja schon root …

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Vielleicht kannst du die gelöschte Partition ja noch wiederherstellen?

Natürlich darf man nach dem löschen nichts mehr auf der Festplatte schreiben.

Mit Wiederherstellungs sachen kenn ich mich aber leider nicht so gut mit aus, aber aus erfahrung hat das zumindest bei einzelne dateien unter Windows damals für mich gut funktioniert.

Wie das bei einer gelöschten partition geht? :man_shrugging:
Aber ich glaube trotzdem das das im bereich des möglichen wäre.

Vielleicht willst du das jetzt nicht hören, trotzdem würde ich immer nach einem gewissen sicherheits prinzip vorgehen.

Wichtige Daten extern sichern (gerne auch doppelt) und vom PC entkoppeln und die Datenträger (am besten HDD’s) geschützt aufbewahren.

Nur USB Datenträger angeschlossen haben, die du auch wirklich ständig in benutzung haben willst. Gerade bei Bootlaufwerks erstellungen usw. alles abklemmen und die Pfadangaben doppelt und dreifach kontrollieren… gerne auch ein User Interface Tool zur hand nehmen wegen der besseren Übersicht.

Bei KDE wäre das der KDE Partition Manager aber da gibt noch den anderen Partition Manager der bei xfce und gnome dabei ist, aber der name fällt mir grad nicht ein :roll_eyes:

Von den ersten ~4 GB
(der Platz, der mit dem Inhalt der ISO tatsächlich überschrieben wurde)
stellst Du gar nichts mehr her …

Und die übrig gebliebenen Daten aus den restlichen
gerade mal 3.6 TB ^^
wieder rauszuklamüsern dürfte kein Zuckerschlecken werden.

Ist das denn sicher das dort die ISO auf den Datenträger geschrieben worden ist? Für mich sieht das aus als wäre da nur was gelöscht (einmalig?).

Kommt halt drauf an, was es dort zu wiederherstellen gibt. Bei programmen/spielen und einstellungen, würde das wohl nichts bringen… aber bei z.B. einfachen Video und Bild Dateien würde ich das nicht so negative sehen.

Man sieht es am Namen.

sudo blkid
/dev/sdc2: SEC_TYPE="msdos" LABEL_FATBOOT="MISO_EFI" LABEL="MISO_EFI" UUID="3E8B-0699" BLOCK_SIZE="512" TYPE="vfat"
/dev/sdc1: BLOCK_SIZE="2048" UUID="2024-10-01-07-41-43-00" LABEL="MANJARO_XFCE_2410" TYPE="iso9660"

Aber nur er kann das letztlich sagen/prüfen, was da nun wirklich drauf ist.

Er müßte von der Platte booten können wie von einem USB-Stick.

oder vielleicht auch nicht, weil das UEFI / Bios wahrscheinlich mit so einer kleinen ISO auf so einer riesengroßen Platte nichts anfangen kann

Ich habe es vor langer Zeit mal versucht.
Was ich von dem Prozess weiß ist:
man findet Dateien - aber keine Ordnerstruktur mehr, und auch keine Namen - nur Dateien ohne Namen und wo sie hingehören.
Macht keinen Spaß …

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Ja stimmt, sieht stark danach aus da dieses mir unbekannte Bootstick program den Datenträger eingerichtet hat.

Aber vielleicht hat er ja noch etwas glück im unglück und der vorgang wurde nach dem formatieren oder erstellen der partition einfach abgebrochen und danach gab es vielleicht keinen weiteren schreibzugriff. :man_shrugging:

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

allerdings:
er hat dd benutzt
Da wird gar nichts formatiert.

Da wird nur geschrieben bis entweder abgebrochen wird oder bis die Datei, die geschrieben wird, zuende ist.
Das Resultat ist dann ein genaues Abbild - mitsamt der Partitionsaufteilung in der ISO.
Und alles, was vorher da war, ist weg.
Alles, was die Größe der ISO übersteigt, bleibt.
Das ist dann aber eben ein unbenutzbares Teil-Dateisystem. :man_shrugging:

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Danke für den Tipp mit der Infobox per Mausschweben in thunar über dem Gerät. Das kannte ich noch nicht.

sdc war eingesteckt. Dann habe ich den USB-Stick eingesteckt und mit ls -l /dev/disk/by-id | grep usb gesehen, dass er = sdb ist.

Dann habe ich dd auf sdb gemacht. Diese Reihenfolge erscheint mir sicher. Wo soll dort plötzlich die externe Platte zu sdb geworden sein?