Manjaro funktionier super - werde übermütig

Hallo,
nachdem ich öfters gelesen habe, dass Manjaro mit seinem Rolling Release gar nicht so gut für Anfänger geeignet sein soll, bin ich etwas unsicher geworden und habe recht fleißig einige andere LTS Linux-Distros ausprobiert. Aber keine gefällt mir auch nur annähernd so gut wir meine Manjaro mit XFCE.
Es klappt alles super gut, und deshalb beginne ich schon fast übermütig zu werden und bilde mir ein: Alles kein Problem.
Meine Frage an Euch ist deshalb: Worauf muss ich mich gefasst machen? Worauf achten?
Ich habe schon einige einige Frust-Erfahrungen gemacht mit den Updates: Da war Mal ein zu neues mariadb, das die Verwendung von digiKam blockierte, PlayOnLinux ging gar nicht und damit alles, was ich mit Wine gemacht hatte, einmal war AnyDesk zu neu und verweigerte den Dienst und LibreOffice ist regelmäßig abgestürzt. Nachdem ich erkannt habe, wo die Problem lagen, habe ich mit downgrade schließlich alles wieder zum Laufen gebracht.

Also meine Frage an Euch: Kann man sich auf Absonderlichkeiten eines RR vorbereiten und Vorkehrungen treffen?

Schau dir am besten immer die Ankündigungen der Updates durch (du kannst dich auch benachrichtigen lassen, wenn ein neues Update veröffentlicht wird). Dort tauchen dann nach und nach ggf. Probleme auf und es werden Lösungen veröffentlicht. Für den Stable Branch wäre das Stable Updates - Manjaro Linux Forum. So läuft mein Manjaro schon seit über sechs Jahren ohne Probleme (nutze allerdings KDE Plasma).

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Regelmässig ein Backup auf ein externes Medium spielen, spätestens aber vor einem großen Update und alles ist im grünen Bereich.
Leider erlebt man auch hier im Forum immer wieder die Helden der IT die anfangen zu jammern wenn das Kind im Brunnen liegt und der Begriff Backup erst im Duden gesucht wird weil offensichtlich komplettes Neuland für diese Spezies…

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Hallo @highflyer74,
macht das prinzipiell einen Unterschied, ob Du KDE und ich XFCE verwende? Gilt für beide Desktops in etwas das Gleiche?
Und nun zu Deinem Vorschlag der Ankündigungen. Wenn ich das, was Du verlinkt hast ansehe, dann ist das schon ziemlich verwirrende, aber ich komme da schon langsam rein, schrittweise.
Gibt es das auch speziell für XFCE - oder ist es das Gleiche?

Hallo, ja ich habe Timeshift und mein / ist eine Btfs-Partiton, damit habe ich mir schon ein paar Mal, bevor ich mit downgrade repariert hatte, mein System wieder flott gekriegt. Das macht mir regelrecht Spaß, im Handumdrehen mein kaputtes System wieder flott zu bekommen.

Meine Frage deshalb an Dich: Ist das eine Backup-Methode, die Du empfehlen kannst, auch wenn sie nicht auf eine externe Platte gemacht werden kann?

Aber egal, ich habe so viel Übung im “Neu-Installieren”, notfalls würde ich das machen. Zumal ich mit größer Begeisterung jetzt mit sudo pacman -S audacity bleachbit darktable digikam mariadb … (usw.) in Windeseile alle meine Software neu installieren kann.

Ja, je mehr ich Linux verstehe, desto begeisterter bin ich. Aber ohne das Forum, na, denken wir mal lieber nicht daran, was dann wäre. Vielleicht Höchststrafe: Zurück zu Win!

ich bin da ein gebranntes Kind und würde das niemals machen. Ich habe leidlich Lehrgeld zahlen müssen weil mir im Lauf der Jahre 2-mal HDD’s und einmal eine SSD verreckt sind. Hardware futsch und alles drauf im Nirwana. Deshalb lege ich Wert drauf das mein Backup auf einer externen Platte ist damit im schlimmsten Fall des Hardwaredefekts ein Backup vorhanden ist. Kleinere Backups auf eine Partition der selben Platte ist okay, aber ich habe immer ein Backup auf der externen das nicht älter als 2 Wochen ist. Wenn man sich strikt diszipliniert und am Wochenende mal ein Backup macht ist das alles nur noch halb so wild.

Die Software ist ein wenig unterschiedlich, aber grundsätzlich gibt es keine Unterschiede in der Vorgehensweise.

Ich denke, ein großer Einflussfaktor ist auch die individuelle Hardwarekombination, die jemand hat. Bei mir passt es mit meinen beiden Rechnern sehr gut, andere haben ggf. mehr Probleme.

Hallo Olli,
nun, natürlich mache ich eifrig Backups auf mehrere externe HDDs im Wechsel. (Ich kann ein großes Loblied auf freefiesync singen, dass es leider nur von AUR gibt. Es ist sehr übersichtlich für mich und unsison oder grsync habe noch nie so recht verstanden. Aber das wäre mal ein extra Thema.)
Also, meine Medien und mein /home sichere ich selbstverständlich extern.
Hier geht es um das RR von Manajro, was nicht ganz frei von unfreiwilligen Holpersteinen ist. Für die schnelle Wiederherstellung verwende ich gerne Timeshift mit den super-schnellen Backups auf der gleichen Partition. Siehst Du das als Problem??

Und wenn mal die SSD kaputt gehen sollte, dann installiere ich eben neu.

Warum sollte ich ? Jeder hat seinen Anspruch und seinen Weg. Wenn’s für dich okay ist kann es dir egal sein ob sich andere am Baum schubbern :wink:

das einzige worauf ich hinweisen wollte ist das auch hardware-leben endlich ist und das wird häufig unterschätzt bis der Moment da ist. das ist dann nicht schön.
ein kleines NAS ist mittlerweile auch erschwinglich und man benötigt dafür keinen stromfressenden Superserver mehr. sowas ist auf dauer auch sehr praktisch, besonders wenn man mehr als einen rechner betreibt.

ist das Zufall, dass bei Dir die Hardware passt, oder hast Du sie bewusst für Linux ausgewählt?
Wo findet man da gute Tipps? Mein Rechner ist topp, denke ich, ca. 3-4 Jahre jung, aber ich möchte schon mal Ausschau halten, damit ich im Notfall nicht ganz von Vorne anfangen muss.

nutze doch einfach den Luxus das Linux nie die allerneueste Hardware benötigt. Ausgereifte Technik, vielleicht sogar gebraucht schont Nerven und Geldbeutel.
hier habe ich aktuell auch ein neues spielzeug, einen imac aus 2012 den ich mir in nächster zeit aufrüsten werde. das 5k-Retina display schlägt alles was ich sonst an tft-lcd monitoren habe und hatte. als tägliches arbeitspferd mehr als ausreichend.

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ach, da merke ich: benötige sie auch nicht - wie schön, dass es Linux gibt.

Das ist aktuell mehr oder weniger Zufall, weil ich meinen Desktoprechner anfangs mit Windows genutzt habe. Mein Laptop hat keine separate GPU. Aus heutiger Sicht würde ich mich in eher in Richtung AMD / Intel orientieren, da Nvidia sich leider nicht sonderlich hilfreich gegenüber der Linux Community verhält und das sollte man nicht unterstützen.

das gefällt mir sehr, auch ich möchte keine separate GPU, allein schon wegen dem Lärm und Gepfeife des Lüfters nicht.
Ich mache zwar Videoschnitt mit Kdenlive - und die unterstützten die GPU sowieso nicht (richtig).
Aber ich verwende keinen Laptop, das ist mir zu fummelig. Ich habe ein riesiges Gehäuse. Ich baue mir den Rechner am liebsten selber zusammen. Verstehe ich Deinen Hinweis verstehe ich richtig:
Die CPU lieber von AMD? Hatte ich noch nie. Kann AMD Grafik on board genau so gut wie intel?

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, da ich von Hardware nicht sooo viel Ahnung habe.

Ich danke Euch beiden sehr, meine Unsicherheit wegen dem RR legt sich mehr und mehr.
Ich glaube, das Thema kann ich in Kürze schließen.

Ich hab eine lüfterlose Grafikkarte (Nvidia 1050 Ti CalmX). Ich mag auch keinen Grafikkarten Lärm.
Ich hatte bisher auch mit Nvidia immer Glück, vielleicht weil ich immer mindestens ein- zwei Jahre alte Hardware gekauft habe und so lange nutze wie es nur geht, keine Ahnung.
Hab die Grafikkarte eigentlich auch nur, weil früher auch noch etwas auf dem Rechner gespielt wurde. Ansonsten würde ich auch darauf verzichten. Und nach allem was ich heute weiß würde ich auch eher AMD anstatt Nvidia unterstützen wollen. Aber die letzte lüfterlose Karte von AMD ist scheinbar noch älter als die letzte von Nvidia. Leider.

Hallo @fabio,
Du erinnerst mich daran,
dass Linux alte Hardware liebt,
dass bei Linux die Zeit langsamer vergeht und
dass man als Linuxianer sich nicht so sehr beeilen muss.
Danke Dir.

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Also nachdem die Notwendigkeit von Snapshots/Backups und ein wenig Hardware Kompatibilität schon ausgiebig erörtert wurden, möchte ich hier noch mal zurück zum Anfang und einigen Detailfragen gehen, denn die von dir genannten Probleme liegen meines Erachtens eher auf Anwendungs- und nicht auf Betriebssystemebene.

In der Standardinstallation nutzt digiKam doch eine interne SQlite Datenbank, das wirst du dann wahrscheinlich auf Mysql-Internal geändert haben, oder? Gut, kann man machen, bei Problemen ist dann aber nicht Manjaro schuld, sondern entweder digiKam oder mariadb. Manjaro kann nicht jede Interoperabilität von Programmen testen, vor allem nicht, wenn sie von der Standardinstallation abweicht. Die Frage ist auch warum. SQLlite ist bei mir auch bei 300.000 Bildern in digiKam stabil und schnell, die anderen Optionen führten früher bei mir auch zu Problemen (sowohl Linux als auch Windows)

Das ist leider eine Wissenschaft für sich und auch mit Fehlerprotokollen nur sehr schwer herauszufinden, was da jeweils schief läuft. Aber auch hier gilt, dass das gerade in einem RR gar nicht vernünftig getestet werden kann, da sich alle Abhängigkeiten viel zu schnell ändern. Ich spiele nur über Steam und auch dort muss man genau schauen, welche Proton Version mit welchem Spiel gut zurechtkommt oder auch nicht.

Da Anydesk nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten ist, kann man etwaige Probleme auch hier nicht Manjaro anlasten. Ich benutze selbst Anydesk aus dem AUR und wundere mich auch, dass die Linux Version auf der Anydesk Webseite noch immer auf Version 6.2 steht, wohingegen sie bei Windows schon länger auf Version 7 steht, aber da muss man dann Anydesk fragen, wo das Problem liegt.

Auch das ist ein weites Feld mit vielen Stolperfallen, die aber auch eher im Verantwortungsbereich von LibreOffice liegen und nicht Manjaro. Ich nutze Softmaker FreeOffice und bin extrem zufrieden damit.

Soviel mal zu meiner Einschätzung. Ich bin jahrelang zwischen allen großen Linux Distributionen hin und her gewechselt - weiß daher so in etwa wo jede so ihre Macken hat - perfekt ist keine von ihnen, aber bei Manjaro bekommst du meiner Meinung nach das beste Gesamtpaket aus Aktualität, Anwenderfreundlichkeit und Anwendungsvielfalt, nur … auf die Anwendungen an sich und wie sie teilweise untereinander reagieren, hat Manjaro nur bedingt bis gar keinen Einfluss. Da muss man sich dann damit beschäftigen und auch mal hinnehmen, dass es nach einem Update zu Problemen kommen kann. Das ist der Kompromiss, den man für die Aktualität der Software (im Gegensatz zu LTS Versionen anderer Distributionen) eingehen muss und den man mit Snapshots und ein wenig Übung ja glücklicherweise auch ganz gut hinbekommen kann.

Und zum Schluss noch:

Die letzten 5 Jahre der CPU Entwicklung bei AMD waren sehr spannend (AMD Ryzen). Google einfach mal mit dem Stichwort “AMD Ryzen Grafik” und stelle deine eigenen Recherchen an. Gibt genügend Tests, welche die Unterschiede zu Intel Grafik mehr als deutlich aufzeigen.

Ich bin letzten Monat erst auf ein Mini-System mit Ryzen 5 5600G umgestiegen und bin jetzt mit Manjaro nah an dem, was ich mir als ich den fast perfekten Linux Desktop vorstelle (…immer im Hinterkopf, dass es den perfekten Desktop gar nicht geben kann)

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Hallo @denonom,
außergewöhnlich detailliert bist Du auf die Fragen eingegangen.

Dass Du Manjaro als den besten Kompromiss darstellst, gefällt mir natürlich sehr gut, (bin nach 30 Jahren Windows vor 23 Monaten auf Manjaro umgestiegen und habe mir die erste Zeit, sehr sehr schwer getan).

Dein genaues Eingehen auf meine Probleme mit gewissen Anwendungen erweckt den Eindruck, als dächtest Du, ich würde Manjaro kritisieren - das ist aber ganz und gar nicht der Fall. Ich verstehe nur mittlerweile, dass allzu schnelle updates manchmal “unfertige Verbesserungen” bedeutet und dazu suche ich eine Methode, damit besser umzugehen. Deshalb auch hier diese Thema.

digiKam:
Du verwaltest 300.000 Bilder mit SQLite? Spannendes Thema, bei digiKam “eiert” man mit den Empfehlungen doch ziemlich herum: Ab 80.000 sollte doch MySQL gewählt werden, oder … Könntest Du mir empfehlen, bei ca.120.000 die SQLite zu verwenden? Dann hätte ich die mariadb-Probleme nicht mehr.

PlayOnLinux:
habe mich davon verabschiedet, mache nun alles mit wine im Terminal, megavolt hat mir da sehr geholfen.

Mein Wunschtraum wäre ganz ohne die Windows-Programme auskommen zu können: MyPhoneExplorer, SteuerSparErklärung und dngconverter (von Adobe).

AnyDest:
jetzt keine Probleme mehr.

LibreOffice:
downgrade und alles passt wieder.

AMD Ryzen Grafik:
aus meinen ersten Recherchen wurde ich noch nicht klug. Meine Frage war oder ist nur: Wenn ich mir irgend wann einen neuen PC bauen müsste, ob ich, wie bisher immer einen intel oder AMD Prozessor wählen sollte. Die Mega-Leistung ist mir nicht so wichtig, ich mach nie Spiele, nur Videoschnitt. Meine Videos sind sehr kurz, also ist die Dauer des Renderns völlig egal.
Frage: Läuft Linux besser auf AMD oder intel, vor allem mit interner Grafik?

Für Dein Mitdenken danke ich Dir sehr.