Neu bei Manjaro - kurze Vorstellung & Fragen

Moin Moin!

sorry für den langen Text… :slight_smile:

aus dem sicheren Hafen der LTS auf die Reise begeben, bin ich nun hier gestrandet nach ca. 6 Monaten Distro Hopping, auf der Suche nach DEM perfekten neuen System. Man findet kein Ende. Ich bin seit ca. 3 Jahren mit Linux unterwegs und würde mich inzwischen als recht erfahrenen User bezeichnen. Bisher habe ich ein Debian/Ubuntu basiertes System genutzt mit Gnome Desktop. Ein tolles Produkt, aber mir ist es langweilig geworden. Konnte die rundgelutschten Fenster nicht mehr sehen und hab die blauen Pillen nicht vertragen :slight_smile: Insofern bin ich auf die Suche gegangen und wollte dem Zahn der Zeit folgend eigentlich gleich auf ein Immutable System wechseln. Dazu hatte ich einiges probiert, die Apps in Containern betrieben (Distrobox) und mich dann intensiver mit NIX beschäftigt. Im Grunde ein tolles System mit riesiger Auswahl an Paketen. Zudem keine Konflikte und jede Aktion zurückdrehbar. Im Prinzip funktioniert auch alles, aber in den Kleinigkeiten immer mal wieder Ruckeln. Beispiel sind hier nicht funktionierende KDE Plugins. Zudem schien mir der Verbrauch an Plattenspeicher sowohl bei NIX wie auch mit den Apps in Containern sehr erheblich. Ich hab dann noch diverse Distros getestet, verschiedene DEs wie z.B. Budgie, XFCE, Pantheon und WMs wie z.B. i3, Hyprland, DWM. Hab mir für die Tiling WMs selber Bars gebaut usw. War alles ganz lustig, hab viel gelernt aber unterm Strich lief es häufig nicht stabil genug oder hatte fehlende Funktionen. So habe mich dann am Ende für die Manjaro KDE-Edition entschieden.

Warum ich mich für Manjaro entschieden habe:

  • Arch Distro mit sehr aktuellen Paketen
  • Trotz der Aktualität nicht “Bleeding Edge” wie Arch pur
  • Ein guter Kompromiss aus Aktualität und Stabilität
  • Die Distro scheint auf stabilem Fundament zu stehen und hat Kontinuität bewiesen
  • KDE ist als (Flagship?) Variante verfügbar, da das zukünftig mein Desktop sein soll mit all den Möglichkeiten
  • Die verschiedenen Flavours sind mit sehr viel Liebe zum Detail erstellt
  • Alles ist bereits sinnvoll vorkonfiguriert und funktioniert einwandfrei (Hatte KDE Distros die mehrmals am Tag abgeflogen sind)
  • Mit KDE Discover stehe ich auf Kriegsfuß, deshalb freue ich mich über das grafische PAMAC (Auch wenn es Ecken & Kanten hat)
  • Die vorkonfigurierte ZSH Shell ist einfach nur GRANDIOS
  • Die ganze Distro fühlt sich passend an für mich, der viel Tools nutzt, als Admin tätig ist und gelegentlich auch Bash Skripte schreibt
  • Zudem hat Manjaro eine große & freundliche Community mit einem aktiven Forum - wahlweise auch deutsch
  • Am Schluss war es dann auch noch das Gefühl irgendwie Zuhause zu sein bei der Nutzung.

Wie ich das System plane aufzusetzen:

  • Ich werde eine KDE-Edition Minimal installieren (Aktuell im Test in einer VM)
  • Als Dateisystem soll BTRFS zum Einsatz kommen
  • Ich werde das gesamte Laufwerk verschlüsseln (Notwendig aus Gründen des Datenschutzes)
  • Ich möchte per Timeshift regelmäßige Snapshots erstellen um bei Problemen zurückdrehen zu können
  • Die Snapshots sollen in Grub integriert werden, so dass ich vorherige Versionen direkt booten kann - falls mal was schief läuft
  • Ich benötigte aus dem AUR einige Pakte, z.T. auch für die Arbeit: TeamViewer und VMWare Horizon
  • Ich werde den Zugriff auf AUR entweder über die PAMAC-Integration durchführen und YAY installieren (Frage unten)
  • Alle Standard-Apps die man so braucht installiere ich nach Bedarf (Libreoffice, Gimp, etc)
  • SDDM nutze ich in der Variante Sugar Candy mit angepasstem Greeter Theme im Manjaro Look
  • Atom brauche ich zukünftig nicht mehr, hier reicht mir Kate völlig aus. Code Folding geht vernünftig und ich kann in Prjekt-Ordnern arbeiten.
  • QEMU/KVM wird installiert und per Virt-Manager genutzt (Gnome Boxes hat zu wenig Möglichkeiten)
  • Eine leidige Windows VM wird genutzt werden für die Dinge wo es nicht anders geht
  • Yakuake habe ich als Terminal zu Schätzen gelernt, immer schnell zur Hand

Meine Fragen an euch:

  • Gibt es Dinge die ich beachten sollte oder Empfehlungen für Optimierung/Verbesserung zum Thema Setup?
  • Sollte ich den Zugriff auf AUR per PAMAC oder per YAY umsetzen? Kann man beides parallel nutzen?
  • Genrell wird ja bei AUR immer gewarnt. Ich benötige aber dringend ein paar wenige Pakete aus AUR. Ist es so schlimm und was ist zu beachten?
  • Ich würde die Möglichkeit Snapshots booten zu können wie folgt einrichten:
$sudo pacman -S timeshift
$sudo systemctl enable --now cronie.service

→ Timeshift starten und für BTRFS einrichten

$yay -S timeshift-autosnap
$sudo pacman -S grub-btrfs inotify-tools
$sudo systemctl edit --full grub-btrfsd

→ timeshift-auto option hinzufügen: ExecStart=/usr/bin/grub-btrfsd --syslog --timeshift-auto

$sudo grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
$sudo systemctl enable --now grub-btrfsd
  • Ist das OK oder gibt einen besseren Weg?

Danke & Gruß,
Max

1 Like

Hallo Max,
vermutlich bist Du in Deinen 3 Jahren sehr viel weitergekommen als ich.
Alle Deine Fragen verstehe ich nicht, aber hier meine Erfahrung zu zwei Themen:
AUR verwende ich wegen genau zwei Anwendungen, auf die ich nicht verzichten möchte: freefilesync-bin und art-rawconverter-bin. Habe keine wirklichen Probleme, nur dass es bei deren updates bei diesen gelegentlich hakt.

Mein / ist auch Btrfs und ich verwende **Timesift snapshots, bin begeistert, was man da machen kann, aber es ist in den drei Jahren schon zwei mal passiert, dass beim Aufräumen von überschüssigen snapshots das System kaputt ging. Ist nicht schlimm, denn ich habe mir das Installieren mit allen zu installierenden Programme und die Einstellungen gut vorberietet. Wenn das System kaputt ist, kann ich mit allem drum und dran in deutlich weniger als einer Stunde alles wieder neu machen.
Ich denke, mit Manjaro hast Du eine sehr gute Wahl getroffen.

Hallo Michi,

vielen Dank für deine Antwort. Hab mir schon gedacht, dass das Leben etwas “gefährlicher” wird mit einer Rolling Distro :slight_smile: Allerdings sieht es bei mir ähnlich aus wie bei dir, hab auch alles vorbreitet liegen. Sämtliche Daten sind auf einer NextCloud ausgelagert. Zudem arbeite ich überwiegend mit WebApps, dessen Desktop Files & PNGs ich per Drag&Drop sofort wieder da hätte. Dann noch die Favoriten importieren und so wäre ich selbst nach einer Neuinstallation schnell wieder einsatzbereit. Schauen wir mal wie es langfristifg läuft…

Ich glaube Snaps haben hier in der community sogar ein noch schlechteren ruf als AUR Pakete.

Versuche wenn möglich lieber eher auf Offiziellen Repo>Flatpak oder AppImage zu setzen… erst wenn da nix für dich drin ist, dann AUR.

Manchmal fallen einige Pakete aus der Offiziellen Repo raus (bekommen einen Orphanen status) und werden plötzlich AUR Pakete. Da mußte ich schon manchmal (eher selten) vor dem Updaten aufpassen, das ich nicht hinterher ein AUR Paket installiert bekommen.

Es wäre dann in so einer situation einfacher gewesen, hätte ich AUR nie aktiviert… aber gibt eben halt auch richtig gute Pakete dort.

Ich selber habe mir wegen AUR noch keine großen sorgen machen müssen, in den 3 Jahren die ich jetzt bei Manjaro bin.

Datenschutz schreibe ich auch groß, aber das Bootlaufwerk zu verschlüsselt bringt dir nur was wenn der PC auch aus bleibt und physikalisch geklaut wird.

Ich habe schon soviele hilfe Topics wegen LUKS gesehen, das Forum ist voll davon… und wenn man ein 0815 Boot problem hat wird dann aus einen zwischen Boss, ganz schnell ein Endgegner um es im gaming slang zu beschreiben :laughing:

Ich würde eher auf eine Partitionsverschlüsselung (non-boot) mit Veracrypt setzen.

Ich fühle mich am sichersten mit Snapshots auf einer externen Festplatte, diese umschließt dann auch die Homepartition mit ein und diese Snapshots sehe ich auch gleich als zusätzliche Datensicherung an.

Falls der Rechner oder die Festplatte durchknallt, dann bringt dir dann dieses BTRFS Feature leider auch nicht mehr viel.

Willkommen im Forum, @maxblue !

Versuche mal, btrfs-assistant, statt Timeshift zu verwenden. Ist mM nach sehr benutzerfreundlich und verwendet direkt Snapper. Ist mittlerweile auch in den Repos verfügbar.

Für das AUR bin ich eher für die Verwendung von yay, aber das ist nur MEINE Meinung ;).

Und weil es immer wieder erscheint.: Timeshift ist KEIN Ersatz für Backups!

zu viel Autobiographie und nur vage Fragen …

zu 2.) ja zur zweiten Frage - was auch die erste beantworten sollte
zu 3.) erstens: nein -
zweitens:
wenn Du das kannst, dann achte darauf was dort compiliert wird und wo das herkommt, was kompiliert wird
das AUR besteht im Prinzip aus Rezepten (PKGBUILD’s) - sieh sie Dir an
zu 4.) kann ich nichts sagen

Ich danke euch für die Antworten. Insbesondere btrfs-assistant werde ich mir näher anschauen, sieht gut aus.

Und ja, viel Autobiographie. Wollte hier nicht als “Neuer” mit einem Einzeiler und 3 Fragen reinplatzen :wink:

2 Likes

Hallo @Scruggs,
was geht denn bei dem besser als beim guten alten Timeshift?

Und: Selbstverständlich ist Timeshift keine Ersatz für Backups, sondern soll nur die Installation sichern. Ich verwende es nur dazu, wenn mal Manjaro-updates zu neu sind und dann das System nicht mehr gut läuft, dann gehe ich ein Snapshot zurück, vermeide das update erst ein mal und kann getrost weiter arbeiten.

Keiner hat von Ersatz gesprochen… trotzdem kann man damit Root und Home sichern.

Falls du das nicht so siehst, dann bitte begründe deine Meinung.

Hallo @maxblue
keine Sorge, so gefährlich wird es nicht werden, ich habe es auch geschafft, mit Manjaro sehr gut arbeiten zu können.
Mit den Snapshots bist Du auf der sicheren Seite. Aber klar, wenn die Platte kaputt ist, dann nutzen diese Snapshots gar nichts. Aber wenn das System von den updates oder von Dir selbst verunstaltet wurde, dann sind sie ein wertvolles Helferlein.

1 Like

Nun, es sind bei Verwendung schonmal die Snapshots zum Booten im Grubmenü dabei, ohne zusätzlich was installieren zu müssen. Außerdem ist die Verwaltung der Snapshots (incl. Wiederherstellung eines solchen) meiner Meinung nach viel besser gelöst. Löschen eines snapshots ist ohne Probleme möglich. Natürlich kann man das mit Snapper auch alles in der Konsole machen …

1 Like

Ich habe in meiner Test-VM bissl mit den Tools getestet und werde wohl Timeshift nutzen. Hier bekomme ich die Snaphots problemlos ins Grubmenü integriert. Das Booten älterer Snapshot hat einwandfrei funktioniert. Dienen soll das Ganze lediglich bei OS Problemen wie z.B. nach Updates. Da finde ich die Grub-Integration sehr hilfreich. Ein Backup soll das nicht ersetzen, das löse ich anders.

1 Like

Home würde ich nicht mit Timeshift sichern, weil es weitaus bessere Methoden dafür gibt. Borg mit Vorta wäre da so ein Beispiel. Es sei denn, Du hast nichts Wichtiges in /home gespeichert …

:beers:

Bei mir funktioniert FreeFileSync ausgezeichnet, vor allem zum Synchronisieren - ist aber leider aus AUR. Kennt Ihr bessere Alternativen?
Borg oder Vorta sind für mich nicht so gut und übersichtlich.

Danke für den Hinweis. Benötige Home nicht, nur für ein paar User-spezifische Konfigs, für die ich aber Vorlagen habe. Ansonsten ist die Nextcloud eingebunden - und die wird gesichert.

Nextcloud / ownCloud ist super, dann gibt es noch syncthing, um die Daten zwischen Geräte auch im Localhost zu sichern.

Diese aussage ist einfach nur falsch.

Beispiel, als ich mir vor 2 Jahren meinen ersten Linux Laptop von Tuxedo geholt habe, konnte ich dort mit hilfe eines timeshift snapshots meine /home partition überschreiben und habe damit sehr effizient meine ganzen einstellungen für all mögliche programme von meinen PC auf dem Laptop übertragen können.

Du meinst die Snapshots werden dir im Grub Menü angezeigt oder? Sonst ist da doch gar nichts so toll anderes. Oder etwa doch?

Abgesehen von btrfs-assistant:sweat_smile:

Theoretisch sparst du dir in der Regel eine erstellung eines Manjaro Bootsticks (den man eigentlich eh immer parat haben sollte) und anstatt dann in der Lifeboot umgebung einfach Timeshift dort anzuklicken (ohne das du es installiert haben mußt) und den snapshot dort auszuwählen wird dir der snapshot direkt schon im Grub zum wiederherstellen angezeigt.

Und was macht Borg mit Vorta besser bei der Sicherung? Wieso vertrittst du die ansicht das Timeshift so unsicher sei?

Versteh mich nicht falsch, ich will Timeshift bestimmt nicht grundlos verteidigen, aber wenn man es kritisiert dann sollte man doch auch ne anständige begründung liefern wieso das der fall ist…

Dann nochmal vom Entwickler: Timeshift – TeejeeTech

Wenn du es anders nutzt, als beabsichtigt, dann tu das, aber Timeshift hat nicht das Ziel ein Ersatz für rsnapshot, BackInTime oder TimeVault zu sein, sondern ganz primär ein Systemwiederherstellungs-Werkzeug zu sein, dass Snapshots, also “flüchtige Sicherungen” erstellt.

Ich frage mich wirklich, warum man das immer wieder erwähnen muss…

TimeShift ist einfach nicht dafür gedacht, nicht dafür konzeptioniert. System-Dateien und Benutzer-Konfigurationen ja, aber nicht deine Daten.

Stell dir einfach mal vor du hast ne Menge Daten in /home, die du jetzt in Timeshift verwaltest. Wie viele Sicherungen glaubst du da erstellen zu können, wenn die Snapshots auf der selben Partition sein müssen?

Ja bei rsync ist das anders, aber da dauert es dann auch entsprechend lang einen “Systemwiederherstellungspunkt” zu erstellen und ja nichts anderes ist das in Timeshift. Es ist kein klassisches Backup, war auch nie der Sinn dieser Anwendung.

Schau mal, selbst der Entwickler von TimeShift bietet einen Backup-Werkzeug auf Basis von Borg an im TimeShift-Stil: Baqpaq v23.08 – TeejeeTech Also denke ich mal, dass es keine Diskussion mehr braucht.

2 Likes

Für richtige Backups benutze ich copy+paste für meine Daten auf meinen externen Datenträgern.

Wie gesagt, ich habe nie behaupted das Timeshift ein Ersatz sein sollte für backup… aber das muß nicht bedeuten das man es nicht als zusätzliches backup verwenden könnte.

Gerade wie kleine Text Dokumente oder einstellungen die ich täglich bei mir in Home ändern können, verbinde ich gerne die systemwiederherstellung mit dem Backup aspekt.

Sobald aber das snapshot nicht super aktuell ist, und man dann eine systemwiederherstellung macht, ist das natürlich kontra produktive… da ich mir selber in den 3 Jahren wo ich jetzt Linux benutze noch nie mein system richtig zerschossen habe, ist so ein snapshot aus meiner perspektive, erstmal nur ein mirror meiner kleineren Daten und deswegen brauche ich kein weiteres Tool.

User Data is Excluded by Default

Timeshift is designed to protect system files and settings. It is NOT a backup tool and is not meant to protect user data. Entire contents of users’ home directories are excluded by default. This has two advantages:

  • You don’t need to worry about your documents getting overwritten when you restore a previous snapshot to recover the system.
  • Your music and video collection in your home directory will not waste space on the backup device.

You can selectively include items for backup from the Settings window. Selecting the option “Include hidden items” from the Users tab will backup and restore the .hidden files and directories in your home folder. These folders contain user-specific config files and can be included in snapshots if required.

Note: It is not recommended to include user data in backups as it will be overwritten when you restore the snapshot.

Untermstrich sind solche sachen extrem individuell und auch komplex, nicht jeder speichert alle seine Daten in Homefolder! Und ich glaube das ich damit nicht alleine bin… die wirklich großen Daten werden auf ganz anderen Datenträgern gespeichert und da funkt mir timeshift auch nicht drin herum.

… weil Timeshift mich in den letzten Jahren einfach mehrfach hat sitzen lassen. Grund genug?